Rauchstopp


  • Knapp zwei Drittel der Rauchenden will mit Rauchen aufhören (62,0 %).
  • Je nach Sprachregion, Nationalität und Bildungsniveau ist der Wunsch zum Aufhören ziemlich unterschiedlich stark ausgeprägt.
  • Jährlich schafft jede:r sechste Rauchende, die/der den Rauchstopp probt, den Ausstieg.
  • Nur etwa zwei von zehn Täglich-Rauchenden schaffen den Ausstieg beim ersten Versuch (19,1 %).

Selbstverständlich ist auch der Rauchstopp ein entscheidender Aspekt in der Entwicklung des Rauchverhaltens. Dies gilt auf epidemiologischer Ebene (z. B. Verringerung der Raucherprävalenz, wenn die Zahl der Einsteigenden kleiner ist als die der Aussteigenden), aber auch für das persönliche Verhalten (kurz-, mittel- und langfristige Reduktion gesundheitlicher Risiken; vgl. dazu Vorteile des Rauchstopps).

Der Wunsch zum Aufhören

In der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 gaben 62,0 Prozent der Raucher:innen an, dass sie mit Rauchen aufhören möchten (Abb. A4A-1; Obsan, 2021[1]). Über ein Viertel der Raucherinnen und Raucher (28 %) hatten im Vorjahr einen ernsthaften, aber erfolglosen Versuch unternommen, das Rauchen aufzugeben, und mindestens zwei Wochen lang nicht geraucht (BFS, 2020[2]). Demnach schafft in einem Jahr jede:r sechste Rauchende, die/der den Rauchstopp probt, den Ausstieg. Es wird geschätzt, dass auf alle Personen, die jemals mit rauchen angefangen haben, fast jede zweite Person es schafft, mit Rauchen aufzuhören (44 % Ex-Rauchende).

Abbildung A4A-1: Wunsch der Rauchenden zum Aufhören, total, nach Sprachregion, Nationalität, Bildungsniveau und Erwerbstätigkeit, SGB 2017 (Obsan, 2022[3]).

2017 hing der Anteil der Rauchenden, die mit Rauchen aufhören wollten, deutlich von der Sprachregion (lateinische CH > deutsche CH), Nationalität (Ausländer:innen > Schweizer:innen) und Bildungsniveau (obligatorische Schule > Sekundarstufe II oder Tertiärstufe) ab.

Seit den 2000er Jahren scheint sich die Aufhörbereitschaft der Raucherinnen und Raucher nicht wesentlich verändert zu haben (Obsan, 2021[4]).

Rauchende, die das Rauchen reduzieren wollen

Daten zu den Rauchstoppmotiven liegen zudem aus der Omnibus-Erhebung 2018 «Gesundheit und Lifestyle»[5] vor, einer Online-Umfrage, die das BFS 2018 für das Bundesamt für Gesundheit BAG durchgeführt hat. Dabei gaben 59,1 Prozent der Rauchenden an, mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Auch hier wurden die genannten Unterschiede zwischen Sprachregionen und Bildungsniveau offenbar. Befragt wurden die Täglich-Rauchenden auch zu ihrem Wunsch, den Konsum zu senken. Knapp drei Viertel der Rauchenden (73,5 %) bejahten diese Frage.

Bereitschaft der Täglich-Rauchenden zum Aufhören

Das bis 2016 durchgeführte Suchtmonitoring Schweiz hat die Frage der Tabakentwöhnung in einschlägigen Berichten thematisiert (letzte Datenerhebung 2015; Kuendig et al., 2016[6]). Daraus ergibt sich, dass sechs von zehn Täglich-Rauchenden (60,1 %) sowie über ein Drittel der Gelegenheits-Rauchenden (37,2 %) mit Rauchen aufhören möchten.

Gestützt auf eine Typologie der Rauchenden nach ihrer Aufhörbereitschaft (Prochaska et al., 1992[7]) ergab sich, dass sich 36,8 Prozent der Täglich-Rauchenden im Stadium «Absichtsbildung» (Abb. A4A-2), nicht weniger als 19,9 Prozent im Stadium «Absicht» (Rauchstopp innert 1–6 Monate geplant) und 11,9 Prozent im Stadium «Vorbereitung» (Rauchstopp innert 30 Tage geplant) befinden. Der Anteil der Täglich-Rauchenden im Vorbereitungsstadium war in den Altersklassen 25–34 (14,6 %) und 35–44 (14,5 %) geringfügig grösser, bei den 20- bis 24-Jährigen kleiner (8,0 %).

Abbildung A4A-2: Aufhörbereitschaft der Täglich-Rauchenden, Anteil nach Stadium (in %) an allen Täglich-Rauchenden ab 15 Jahren, CoRolAR 2015 (Kuendig et al., 2016[8]).

Erfolgreiche Rauchstoppversuche

Derselbe Bericht zeigt für den Rauchstopp selbst, also die erfolgreichen Versuche, dass acht von zehn Ex-Rauchenden (80,1 %) mehrere Versuche brauchten, bis sie es schliesslich schafften (Kuendig et al., 2016[9]). Die meistgenannten Motive der Ex-Täglich-Rauchenden für einen Rauchstopp hatten eindeutig einen gesundheitlichen Hintergrund: 33,4 Prozent nannten «um Krankheiten zu vermeiden», 16,1 Prozent «das Bewusstwerden der gesundheitlichen Folgen von Tabak». Im Vergleich dazu nennen die Ex-Gelegenheits-Rauchenden in erster Linie gesundheitliche Bedenken und auch «keine Freude mehr am Rauchen». Auch interessant: Im Rahmen dieser Umfrage gaben über drei Viertel der Ex-Täglich-Rauchenden (76,3 %) an, für die Tabakentwöhnung keine Hilfe verwendet zu haben.


[1] ind.obsan.admin.ch/indicator/monam/aufhoerbereitschaft-rauchen-alter-15; eingesehen am 12.02.2022.

[2] BFS. 2020. «BFS Aktuell – Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017 – Tabakkonsum in der Schweiz». BFS. Neuenburg. Download.

[3] ind.obsan.admin.ch/indicator/monam/aufhoerbereitschaft-rauchen-alter-15; eingesehen am 12.02.2022.

[4] ind.obsan.admin.ch/indicator/monam/aufhoerbereitschaft-rauchen-alter-15; eingesehen am 12.02.2022.

[5] «Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2018», www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle.html, eingesehen am 10.02.2022.

[6] Kuendig, Hervé; Notari, Luca; Gmel, Gerhard. 2016. Désaccoutumance tabagique en Suisse en 2015 – Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz. Lausanne. Download (Bericht auf Französisch; Zusammenfassung auf Deutsch: S. 9–10).

[7] Prochaska, James O.; DiClemente, Carlo C.; Norcross, John C. «In search of how people change. Applications to addictive behaviors.» In American Psychologist. 1992, Vol 47(9). S. 1102–1114.

[8] Kuendig, Hervé; Notari, Luca; Gmel, Gerhard. 2016. Désaccoutumance tabagique en Suisse en 2015 – Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz. Lausanne. Download (Bericht auf Französisch; Zusammenfassung auf Deutsch: S. 9–10).

[9] Kuendig, Hervé; Notari, Luca; Gmel, Gerhard. 2016. Désaccoutumance tabagique en Suisse en 2015 – Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz. Lausanne. Download (Bericht auf Französisch; Zusammenfassung auf Deutsch: S. 9–10).

AT Schweiz, Juli 2022