< Zurück

25.11.2022 |News

Lungenkrebs-Screening mittels LDCT

Am 15. November 2022 hat das „Expertengremium Krebsfrüherkennung“ Empfehlungen für die Schweiz zum Thema Lungenkrebs-Screening publiziert.

Lungenkrebs ist eine Krebserkrankung mit der höchsten Mortalität. Nur schon in der Schweiz sterben jährlich 3300 Menschen an den Folgen des Lungenkrebses. Der grösste Risikofaktor für Lungenkrebs ist das Rauchen von Tabakprodukten, rund 80-90% der Lungenkrebsdiagnosen sind darauf zurückzuführen.

Aufgrund hoher Krankheitslast wurde nun auf nationaler und internationaler Ebene diskutiert, ob ein Lungenkrebsscreening mittels niedrigdosierter Computertomographie (Low Dose CT, LDCT) für Risikopersonen (Rauchende ab 55 Jahren) angeboten werden sollte.

Beurteilung zur Evidenz

Primär wurde im Expertengremium Krebsfrüherkennung, mithilfe der Methode „GRADE Evidence to Decision (EtD) Framework“ die Evidenz zu den ethischen Fragen des Lungenkrebsscreening, klinische Wirksamkeit sowie Kosteneffektivität und Kostenfolgen beurteilt. Anhand der genannten Kriterien schlägt das Expertengremium vor, in der Schweiz ein LDCT-Lungenscreening für Risikopersonen anzubieten.

Das Expertengremium Krebsfrüherkennung spricht sich für eine LDCT-Lungenscreening aus, weil dieses zu einer absoluten Reduktion von wahrscheinlich 43 Lungenkrebstodesfälle pro 10‘000 Personen über einen Zeitraum von 10 Jahren führt (moderate Evidenz). Des Weiteren vermutet man durch ein LDCT-Lungenscreening eine erhöhte Anzahl von Diagnosen im Krebsstadium I und II, bzw. eine Abnahme von Diagnosen im Krebsstadium III und IV (schwache Evidenz).

Implementierung

Damit das LDCT-Lungenscreening genutzt wird, empfiehlt das Expertengremium das im Rahmen von organisierten Programmen anzubieten. Ein organisiertes Programm gewährt einen Zugang aller Personengruppen und stellt die Qualität des Angebotes sicher. Zudem wäre in einem Programm möglich, das Lungenscreening von der Franchise zu befreien und so einen gerechten Zugang aller Personengruppen zu garantieren.

Weiter wurde entschieden, dass die Risikopersonen bei der Entscheidungsfindung unterstützt werden sollen. Die Teilnahme an einem Lungenscreening soll freiwillig bleiben und eine Nichtteilnahme keine negativen Folgen in Form von Stigmatisierung mit sich ziehen. Zudem soll der Risikogruppe immer Angebote der Raucherentwöhnung vorgestellt werden.

Links:

https://cancerscreeningcommittee.ch/themen/lungenkrebs-screening-mittels-ldct/

URL in die Zwischenablage kopieren

Verwandte Neuigkeiten