Auf dem Weg zu einer tabak- und nikotinfreien Schweiz
Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz ist das Kompetenzzentrum für Tabakprävention der Schweiz. Als Dachorganisation zur Förderung des Nichtrauchens umfasst sie heute über 50 Kollektivmitglieder. Die AT Schweiz bietet ihren Mitgliedern ein breites Netzwerk an ExpertInnen und stellt Fachwissen über Tabakkontrolle und -prävention zur Verfügung.
Sie setzt sich mit evidenzbasierten Angeboten und der Vernetzung der zentralen Akteure für eine nachhaltig gesunde und rauchfreie Schweiz ein und bietet der Bevölkerung gleichzeitig Hand beim Rauchstopp und Nikotinentzug.
02.04.2024 |News
Parlament: Littering wird neu schweizweit gebüsst
Zukünftig wird Littering schweizweit mit einer Busse bestraft. Der mit Abstand am häufigsten in die Natur oder auf den Boden geworfene Gegenstand ist der Zigarettenstummel. Hinzu kommen nun weitere Produkte wie die Einweg-E-Zigarette.
Im Rahmen der Teilrevision des Umweltschutzgesetztes (USG) zur Stärkung der Schweizer Kreislaufwirtschaft hat das Parlament in Artikel 61 Absatz 4 zusätzlich ein nationales Litteringverbot beschlossen. Zukünftig wird schweizweit mit einer Busse bis zu 300.- bestraft,
«wer widerrechtlich vorsätzlich oder fahrlässig Abfälle, selbst kleine Mengen, wegwirft oder liegenlässt».
Zigarettenstummel sind der am häufigsten weggeworfene Gegenstand auf unserem Planeten. Gemäss Studien werden rund zwei Drittel aller Stummel in der Schweiz auf diese Weise «entsorgt»: Mehr als 6 Milliarden Stummel pro Jahr. Die Kunststofffilter gelangen in unsere Umwelt, zersetzen sich dort nur langsam und setzen dabei giftige Chemikalien frei – eine Gefahr für Mensch und Tier. Die Tabakindustrie vermarktet die nutzlosen Filter seit Jahrzehnten als Mittel, das Rauchen weniger gesundheitsschädigend mache. Sie ist hauptverantwortlich für das enorme Littering-Problem.
Neu dazu kommen nun noch die «neuen» Produkte, die nicht ordnungsgemäss entsorgt werden, insbesondere Einweg-E-Zigaretten. E-Zigaretten enthalten giftige Chemikalien, Schwermetalle und Nikotinrückstände, ihre Entsorgung stellt eine ernsthafte Bedrohung für unser Wasser, unsere Luft und unseren Boden dar. E-Zigarettenmüll ist nicht nur Abfall, sondern auch Giftmüll. E-Zigaretten-Abfälle sind nicht biologisch abbaubar. Die achtlos auf den Boden geworfenen Geräte vermischen sich mit dem Laub, werden durch Wettereinflüsse durch die Gegend getragen, bis sie schliesslich zu Mikroplastik und Chemikalien zerfallen, die schlussendlich in die Kanalisation fliessen, die Gewässer verschmutzen und die Fauna gefährden.
Es ist nun Aufgabe der Kantone und Gemeinden das Verbot aktiv zu kontrollieren und Verstösse zu büssen – in einer ersten Phase, um einen echten und nachhaltigen Verhaltenswandel anzustossen.
Links
https://www.parlament.ch/centers/eparl/curia/2020/20200433/Schlussabstimmungstext%201%20NS%20D.pdf
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